Ein erhöhter Druckluftbedarf kann zur Überlegung führen, einen zweiten Kompressor in die Anlage zu integrieren, bzw. diesen Kompressor parallel zu schalten.
Zunächst wollen wir einmal definieren, was mit einer Parallelschaltung zweier Kompressoren eigentlich gemeint ist. Denn auch hier gibt es unterschiedliche Konfigurationen, die die Nutzung zweier oder mehrerer Kompressoren im Druckluftsystem beinhaltet, die aber unterschiedlichen Zwecken dienen.Im Anschluss stellen wir die Frage, ob das Konzept, zwei Kompressoren parallel zu schalten wirtschaftlich ist. Dabei werfen wir einen Blick auf die
Im dritten Teil des Artikels schauen wir uns die Technologie der übergeordneten Steuerungen an, die die Parallelschaltung zweier oder mehrerer Kompressoren für Sie KI-basiert übernehmen.
Dieser Artikel wurde fachlich von Philipp Wüllner, Business Development Manager, geprüft. Er ist Ingenieur für Maschinen- und Automatisierungssysteme und verantwortlich für das lokale Produktmanagement von Kompressoren.
Im Grunde können unter der Parallelschaltung von zwei oder mehreren Drucklufterzeugern mehrere Szenarien beschrieben werden. Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, dass die Kompressoren genau parallel arbeiten. Die folgenden Szenarien kommen in der Praxis regelmäßig vor:
Anhand welcher Kriterien kann man also entscheiden, ob man einen großen Kompressor oder mehrere kleinere Kompressoren in sein Druckluftsystem integrieren sollte? Diese Frage sollte je nach Anwendung und Ihrer spezifischen Situation vor Ort entschieden werden.
Hier sind jedoch einige grundlegende Schritte, die Ihnen helfen können, die effizienteste Druckluftinstallation zu bestimmen und zu bewerten, ob das Parallschalten Ihrer Kompressoren die beste Wahl ist:
Bei der Auswahl des richtigen Set-Ups Ihrer Kompressorinstallation ist wichtig zu verstehen, wieviel Druckluft Sie wann in welcher Druckstufe benötigen. Wenn Ihr Betrieb gleichmäßig und konstant die gleiche Menge an Druckluft benötigt, ist ein einzelner, ausreichend dimensionierter Kompressor oft die beste Wahl.
Jedoch ist dieses Szenario in der Praxis selten. Deshalb gibt es Kompressoren, die mit schwankenden Bedarfsprofilen umgehen können. Diese Drehzahlgeregelten Kompressoren passen ihre Leistungsaufnahme, also den Energieverbrauch, an die verbrauchte Druckluftmenge an. Jedoch kann es je nach Spreizung des Bedarfs durchaus sinnvoll sein, mehrere Kompressoren parallel zu schalten.
Anhand der Ermittlung des Druckluftprofils kann das für sie ökonomischste Modell aus den unterschiedlichen Szenarien ermittelt werden. Dabei sind die
Oftmals ist der Kaufpreis in Bezug zu den erwartenden Stromkosten eher von geringer Bedeutung. Sehen Sie also genau hin, wenn ein vermeintlich günstiger Kompressor angeboten wird, der aber im Nachgang mit dem Mehrfachen seines Einstandspreises zu Buche schlägt. Auch werden energieeffiziente Druckluftanlagen staatlich gefördert. Ein Vorteil, den Sie in Ihrer Gesamtkalkulation nicht außer Acht lassen sollten.
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Andere Faktoren wie die Notwendigkeit von Redundanz im Betrieb, Platzanforderungen, Anordnungen des Kompressorraums sowie Installations- und Wartungskosten sollten bei der Auslegung eines Druckluftsystems berücksichtigt werden. Denn auch, wenn es energetisch sinnvoller sein kann, zwei Kompressoren parallel zu schalten, ist dies aus Platzgründen vielleicht gar keine Option.
In folgendem Artikel haben wir Ihnen die Fakten zum idealen Kompressorraum zusammengefasst.
Zum Thema Redundanz bzw. Ersatzkompressor erfahren Sie in unserem Video und in folgendem Artikel.
Ein wesentlicher Vorteil der übergeordneten Steuerung und dem Parallelschalten der Kompressoren, ist die Möglichkeit, die Betriebszeiten auf verschiedene Kompressoren aufzuteilen. Dies verringert das Risiko eines Ausfalls und erleichtert Wartungseinsätze. Sollte ein Kompressor ausfallen, startet die Steuerung automatisch einen anderen, um den Betriebsdruck aufrechtzuerhalten und Produktionsstillstände zu vermeiden.
Der Einsatz einer übergeordneten Steuerung lohnt sich besonders bei Stationen mit zwei bis drei Kompressoren und einer Leistung von mindestens 100 Kilowatt. Für kleinere Stationen kann eine einfachere Steuerung sinnvoll sein, die lediglich die Reihenfolge der Kompressoren vorgibt. Der Optimizer 4.0 von Atlas Copco bietet darüber hinaus die Möglichkeit, auch Drucklufttrockner und drehzahlgeregelte Kompressoren anderer Hersteller zu steuern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die übergeordnete Steuerung die Effizienz und Zuverlässigkeit von Druckluftsystemen erheblich verbessern kann. Durch die Möglichkeit, Kompressoren parallel zu schalten, wird nicht nur Energie gespart, sondern auch die Wartung vereinfacht und das Risiko von Ausfällen minimiert.