Verstecktes Einsparpotenzial von Druckluftkosten: Auslastung und Betriebsdruck

Posted by Marie Kaiser on 12.07.2022 11:30:00

Bei Druckluftanlagen gibt es oft unerkannte Energieeinsparmöglichkeiten. Sowohl der Betriebsdruck als auch die Auslastung können sich negativ auf den Energieverbrauch Ihres Kompressors auswirken. Und daher ist es auch so wichtig, sich mit diesen Themen näher zu beschäftigen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten können, damit Sie mit dem richtigen Betriebsdruck und der richtigen Auslastung Energie und somit Geld sparen können.

Ab Mitte Juli (11)

Auf den richtigen Betriebsdruck kommt es an

Der Betriebsdruck wirkt sich auf den Leistungsbedarf aus und somit auf den Energieverbrauch. Der richtige Betriebsdruck hängt nicht allein vom Kompressor ab. Der Aufbau Ihrer Druckluftanlage und Komponenten, wie Rohrleitungen, Ventile, Drucklufttrockner, Filter etc. beeinflussen den benötigten Betriebsdruck.

Lesen Sie hier, wie Sie den Betriebsdruck berechnen können.

Eine Faustregel lautet: je höher der Druck, desto höher der Energieverbrauch. Möchte man den Druck um einen bar erhöhen, bedeutet das durchschnittlich 8 % mehr Energieleistung. Doch wie kann man durch den richtigen Betriebsdruck Energie und somit Geld sparen?

3 Tipps um Druckluftkosten einzusparen

Bevor wir Ihnen die Einsparpotenziale näher bringen, decken wir zunächst einen der größten Energieverbraucher auf: Kompensation des Druckabfalls durch Steigerung des Betriebsdrucks.

Diese Methode führt zu einer schlechteren Wirtschaftlichkeit aber kann ganz einfach umgangen werden. Zur Überwindung von Druckabfällen, die durch ein zu kleines Rohrsystem oder verstopfte Filter verursacht wird, wird häufig der Betriebsdruck erhöht. Lesen Sie unsere drei Tipps:

Tipp 1: Prävention statt Reaktion.
Betrachten Sie bereits bei der Auslegung Ihres Kompressors den Betriebsdruck. Er ist ein wichtiger Faktor in den Lebenszykluskosten, da er den Energieverbrauch Ihrer Druckluftanlage erheblich beeinflusst. Es gibt verschiedene Kompressoren, die sich jeweils für unterschiedliche Druckbereiche eignen - wählen Sie den, der wirtschaftlicher für Ihre Anwendung ist.

Tipp 2: Vernachlässigen Sie die Filter nicht.
Die regelmäßige Kontrolle von Filtern und dessen Austausch bei Bedarf kann viel Energie und somit Geld einsparen. Sind die Filter zu lange ohne Austausch in Betrieb, kann sich der Druckabfall rapide erhöhen, was zu immensen Kosten führen kann.

Tipp 3: Denken Sie über den Einsatz moderner Regeleinrichtungen nach.
In vielen Fällen erfordert die Anwendung einen konstanten Druck im Druckluftsystem. Das setzt wiederum eine Anpassung des Druckluftstroms des Kompressor-Systems vorraus. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten den Volumenstrom einzustellen. Große Druckreduzierungen können mit diesen um ca. 0,5 bar gesenkt werden, was zu Energieeinsparungen von mehreren Prozent führt. Ein weiterer positiver Effekt ist die Erhöhung der Gesamteffizienz Ihrer Anlage.

Mehr Informationen zum Thema Regeleinrichtungen finden Sie hier.

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Warum auch die Auslastung des Kompressors zu betrachten ist

Auch in puncto Auslastung des Kompressors gibt es Energieeinsparmöglichkeiten. Schauen wir uns vorab den Unterschied zwischen Kompressoren mit fester und variabler Drehzahl an. Der grundlegende Unterschied zwischen diesen beiden Technologien lässt sich bereits am Namen erkennen:

Kompressoren mit fester Drehzahl

Bei Volllast-/ Leerlaufkompressoren läuft der Kompressor immer mit einer konstanten Drehzahl. Entweder unter Last, was auch 100% seiner Liefermenge bei voller Leistungsaufnahme und guter Effizienz bedeutet oder er läuft bevor der Motor stoppt, eine Zeit lang im „Leerlauf“. In diesem Zustand erzeugt der Kompressor zwar keine Luft benötigt aber immer noch ca. 35% seiner Leistung unter Last, wodurch wertvolle Energie und Geld verschwendet werden. In einem Mehrschichtbetrieb, in dem sich der Druckluftbedarf im Tagesverlauf stark ändert, machen sich diese Ineffizienz und Verschwendung besonders bemerkbar. Arbeitet man dagegen mit einer sehr konstanten Druckluftabnahme, eignen sich Last-/ Leerlaufkompressoren in der Regel relativ gut, denn diese sind bei konstanter Druckluftabnahme und geringem Leerlaufanteil energetisch oft sinnvoll.

Kompressoren mit variabler Drehzahl

Wenn es allerdings einen fluktuierenden Druckluftbedarf gibt, sollten Kompressoren mit VSD Technologie verwendet werden. Die Variable Speed Control (VSD)-Technologie basiert auf einem anderen Prinzip: Der Motor rotiert mit einer geeigneten Geschwindigkeit für die von einer bestimmten Installation/Anlage benötigten Luftmenge. Der VSD-Luftkompressor passt die Leistung nach Bedarf an und kann den Luftstrom erkennen, der verwendet wird, um die Geschwindigkeit entsprechend anzupassen. In Situationen, in denen die Produktion weniger intensiv ist, ist die VSD-Technologie besonders nützlich, da sie keine Energie verschwendet und somit Geld spart.

Bei Kompressoren mit VSD-Technologie ist die optimale Auslastung bei 40 bis 80 %, was einen energetisch optimalen Bereich darstellt.

Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel:
Auf die richtige Drehzahl kommt es an.

Energiekosten können mehr als 70 % der Gesamtbetriebskosten ausmachen

Angesichts der hohen Kosten für die Drucklufterzeugung kann der Einsatz der VSD-Technologie 35 bis 50 % der Energie einsparen. Abhängig von der Größe des Kompressors können Sie jedes Jahr bares Geld sparen. VSD-Kompressoren werden heute sehr gerne eingesetzt. Viele Kund:innen profitieren von jährlichen Energieeinsparungen, sodass sie ihr Geld in andere wichtige Ressourcen investieren können.

 

Sie haben weitere Fragen? Dann kontaktieren Sie uns gerne.

Topics: Betriebsdruck, Auslastung, Energieeinsparung, Druckluftkosten

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