Man hört es immer wieder: Verschiedene Anforderungen fordern unterschiedliche Kompressor Technologien. Doch die Vor- und Nachteile sind nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. Gerade der Kolbenkompressor scheint nicht nur aus finanzieller Sicht, sondern auch mit seiner platzsparenden Bauart zu überzeugen. Doch finden wir auch Nachteile, die gegen einen Kolbenkompressor sprechen?
Was sind Kolbenkompressoren?
Kolbenkompressoren gehören zu der Gruppe der Verdichter und werden hauptsächlich in (KFZ-)Werkstätten oder im Zusammenhang mit Druckluftwerkzeugen wie beispielsweise an Tankstellen eingesetzt. Das besondere an Kolbenkompressoren ist die Kompressor Technologie, die zu den ältesten Kompressor Technologien zählt und bis heute am häufigsten eingesetzt wird. Bei dieser Art von Verdichtung arbeitet der Kolbenkompressor im Einklang mit Zylinder und Kolben. Trotz dieser Funktionsweise wird der Kolbenkompressor als einfach- oder doppeltwirkend sowie als ölgeschmierte oder ölfreie Verdichtungsvariante betrieben.
Anwendungen von Kolbenkompressoren sind beispielsweise:
- Airbrush und Painting
- Druckluftwerkzeuge in Werkstätten (Schlagschrauber, Nagler, Tacker, Pistole)
- Aufpumpen von (Fahrrad-) Reifen
Wie funktioniert ein Kolbenkompressor?
Der Kolbenkompressor komprimiert die Luft oder das Gas im Zylinder. Dadurch wird das Volumen reduziert und gleichzeitig der Druck des Mediums erhöht. Die komprimierte Druckluft wird dann in eine bestimmte Richtung freigegeben oder in einem Druckluftbehälter gesammelt.
Ölfreie Kolbenkompressoren unterscheiden sich im Wesentlichen durch ihre Kolbenringe. Diese sind aus Teflon angefertigt. Größere Maschinen werden mit einem Kreuzkopf und belüfteten Stopfbuchsen ausgestattet. So wird verhindert, dass Öl aus dem Kurbelwellengehäuse in den Verdichtungsraum gelangt.
Kleinere Kolbenkompressoren, oder auch mini Kolbenkompressoren genannt, besitzen oft abgeschmierte Kurbelwellenlager. Diese sind auf die gesamte Lebensdauer des Kompressors ausgelegt.
Mehr Informationen zum Kolbenkompressor, der auch Kolbenverdichter genannt wird, finden Sie hier.
Vorteile und Nachteile von Kolbenkompressoren im Überblick
Vorteile von Kolbenkompressoren:
Der sparsamste und günstigste Kompressor ist und bleibt ein Kolbenkompressor. Dies ist ein sehr einfacher und robuster Kompressor, der von vielen kleinen Unternehmen verwendet wird. Kolbenkompressoren findet man häufig in kleinen sowie mechanischen Werkstätten, Karosseriewerkstätten, Reifenfirmen und kleinen Fertigungsbetrieben. Kolbenkompressoren sind wartungsfreundlich und erfordern, wie bereits erwähnt, einen minimalen finanziellen Aufwand.
Ein großer Pluspunkt ist die Unempfindlichkeit von Kolbenkompressoren. Während bei Schraubenkompressoren die Gefahr besteht, dass sich bei geringer Auslastung Kondenswasser im Öl sammelt. Sind Kolbenkompressor bei schwacher Auslastung deutlich unempfindlicher.
Nachteil von Kolbenkompressoren:
Der Kolbenkompressor kann nur bei ca. 50-60% Last laufen. Dies entspricht einer Laufzeit von 30 bis 35 Minuten pro Stunde. Daher benötigen Kolbenkompressoren eine angemessene Abkühlzeit, da sie sonst überhitzen und Fehlfunktionen aufweisen können. Kurz gesagt: Kolbenkompressoren sind nicht für den Dauerbetrieb vorgesehen. Ein weiterer Aspekt ist die Lautstärke. Schließlich neigen Kolbenkompressoren dazu, laut zu sein, was ein Problem für Mitarbeiter:innen in unmittelbarer Nähe darstellen kann.
Es ist auch wichtig zu verstehen, dass Kolbenkompressoren bei unsachgemäßer Handhabung den Verbraucher:innen, keine ölfreie Druckluft liefern.
Überwiegen die Nachteile des Kolbenkompressors? Dann ist vielleicht der Schraubenkompressor die bessere Wahl.