Aus dem Trailer oder aus der Elektrolyse – die zwei Wege der H₂-Betankung

Posted by Natalie Sener on 05.11.2025 09:36:43
Natalie Sener

Die Wasserstoffmobilität gewinnt zunehmend an Bedeutung – sei es im Schwerlastverkehr, bei Bussen oder in der Industrie. Mit dem wachsenden Einsatz von Fahrzeugen mit Brennstoffzellen steigt auch der Bedarf an einer zuverlässigen und skalierbaren Infrastruktur zur Wasserstoffbetankung. Daher lautet eine zentrale Frage für Betreiber von Wasserstofftankstellen: Woher kommt mein Wasserstoff?

Die zwei Wege der  H2-Betankung

Grundsätzlich gibt es zwei etablierte Wege:

  • Per Traileranlieferung
  • Durch Elektrolyse vor Ort (Onsite Production)

Obwohl sich beide Methoden in Funktion, Nutzen und Herausforderungen unterscheiden, verbindet sie ein zentrales Element: der Kompressor.

Wasserstoff per Trailer

Beim Traileransatz wird der Wasserstoff in Druckgasbehältern angeliefert. Diese Trailer können Wasserstoff mit Drücken zwischen 15 bar und 500 bar bereitstellen. Die Lagerung des Wasserstoffs erfolgt - je nach Größe der Tankstelle - in Mitteldruckspeichern oder direkt im Trailer, bevor der Wasserstoff für die Betankung weiter verdichtet wird.

Vorteile:

  • Große Mengen auf einmal verfügbar
  • Unabhängig von lokalen Energiequellen
  • Gut planbar und skalierbar

Nachteile:

  • Logistischer Aufwand (Transport, Zeitfenster)
  • Abhängigkeit von Lieferanten
  • Schwankende Eingangsdrucke erfordern flexible Verdichtung

Wasserstoff aus Elektrolyse

Die Elektrolyse erzeugt Wasserstoff direkt vor Ort durch die Spaltung von Wasser mittels Strom – idealerweise aus erneuerbaren Quellen. Der erzeugte Wasserstoff liegt typischerweise bei einem Druck von etwa 30 bar vor.

Vorteile:

  • Nachhaltig und CO₂-frei bei Nutzung erneuerbarer Energien
  • Keine Transportkosten oder -risiken
  • Unabhängigkeit von externen Lieferketten

Nachteile:

  • Produktionsmenge abhängig von Stromverfügbarkeit
  • Schwankende Mengen erfordern dynamische Kompression
  • Höherer technischer Aufwand bei Integration

Der Kompressor

Ein leistungsstarker Kompressor ist für beide Ansätze unverzichtbar, um den Wasserstoff auf den für die Betankung nötigen Druck zu bringen (bis zu 500 bar).

Der H2Y Hydrogen Hydraulic Booster ist speziell für beide Ansätze konzipiert und bietet:

  • Variable Kolbenpumpen (VPP) für die Anpassung an schwankende Produktionsraten bei Elektrolyseuren
  • Variable Einlassdrucksysteme (VIP) für die effiziente Verarbeitung unterschiedlicher Trailerdrücke
  • Ölfreie Verdichtung für höchste Gasreinheit
  • Plug & Play Containerlösung für einfache Installation und Wartung

Technische Highlights:

  • Eingangsdruckbereiche: 20 – 300 bar
  • Ausgangsdruck: bis zu 500 bar
  • Gasfluss: bis zu 100 kg/h
  • Energieeffiziente Hydrauliksysteme
  • Sicherheitsfeatures wie Leckage-Management und Flammendetektion

H2Y

Wann lohnt sich was?

Die Versorgung mit Wasserstoff über Trailer ist besonders sinnvoll, wenn regelmäßig große Mengen benötigt werden, z. B. bei stark frequentierten Tankstellen (wie z. B. Bushöfe oder Logistik-Hubs) oder in Verbindung mit industriellen Anwendungen mit hohem Verbrauch. Voraussetzung ist eine bestehende Infrastruktur für die Trailerlogistik, also geeignete Zufahrtswege, Entladeeinrichtungen und Sicherheitsvorkehrungen. Ein weiterer Vorteil: Die Trailer-Versorgung ist unabhängig von lokalen Stromquellen und damit besonders attraktiv für Standorte, an denen erneuerbare Energien nicht zuverlässig verfügbar sind oder die Netzkapazität begrenzt ist.

Die lokale Wasserstoffproduktion durch Elektrolyse bietet sich vor allem dann an, wenn Nachhaltigkeit im Fokus steht, z. B. bei Projekten mit dem Ziel einer CO₂-freien Mobilität. Voraussetzung ist die Verfügbarkeit von lokalen Energiequellen, idealerweise aus Sonne oder Wind. Elektrolyseanlagen ermöglichen eine hohe Flexibilität und Unabhängigkeit von externen Lieferketten. Betreiber können ihre Produktion an den tatsächlichen Bedarf anpassen und sind nicht auf regelmäßige Trailerlieferungen angewiesen. Besonders in Kombination mit intelligenten Kompressorsystemen wie dem H2Y lässt sich die schwankende Produktionsrate effizient ausgleichen.

Was muss beachtet werden?

Beim Trailerbetrieb:
Da die Eingangsdrucke beim Trailerbetrieb unterschiedlich ausfallen können, ist ein Stufen-Bypass-System erforderlich. Dieses System sorgt dafür, dass bei hohen Eingangsdrucken einzelne Verdichtungsstufen übersprungen werden. So wird eine effiziente und sichere Verdichtung unabhängig vom jeweiligen Eingangsdruck gewährleistet.

Bei Elektrolyseanlagen:
Die Produktionsrate variiert in Abhängigkeit vom verfügbaren Stromangebot. Um auf diese Schwankungen flexibel reagieren zu können, ist es notwendig, dass der Kompressor entsprechend anpassungsfähig arbeitet. Eine regelbare Hydraulikpumpe ist von zentraler Bedeutung, da sie eine bedarfsgerechte Steuerung und Anpassung des Kompressorbetriebs ermöglicht.

Fazit

Ob Trailer oder Elektrolyse – beide Versorgungswege haben ihre Berechtigung und können je nach Anwendung sinnvoll kombiniert werden. Die Kompressortechnik ist dabei der Schlüssel zur Effizienz, Sicherheit und Zuverlässigkeit.

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Das Wichtigste auf einen Blick:

Was sind die Hauptwege zur Wasserstoffversorgung?
Per Traileranlieferung oder durch Elektrolyse vor Ort.
Wie funktioniert die Traileranlieferung?
Wasserstoff wird in Druckgasbehältern geliefert und vor Ort weiter verdichtet.
Wie funktioniert die Elektrolyse?
Wasserstoff wird durch Strom aus Wasser direkt vor Ort erzeugt.
Warum ist ein Kompressor wichtig?
Er bringt den Wasserstoff auf den nötigen Druck für die Betankung (bis zu 500 bar).
Was bietet der H2Y Hydrogen Hydraulic Booster?
Der H2Y Hydrogen Hydraulic Booster bietet flexible Druckverarbeitung, ölfreie Verdichtung und eine einfache Installation.

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Topics: Kompressortechnik, Wasserstoffverdichter, Wasserstoff

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