Eine Reihe von Entscheidungen müssen bei der Auslegung von Kompressorstationen getroffen werden, um allen Anforderungen des Betreibers gerecht zu werden, um später möglichst niedrige Betriebskosten zu erzielen und um für zukünftige Erweiterungen gut vorbereitet zu sein.
Grundsätzlich sollte zuerst immer die Anwendung oder der Prozess betrachtet werden, der die Druckluft benötigt. Hat man alle Anforderungen beisammen, die diese Anwendung an die Druckluft stellt, besitzt man eine gute Grundlage für die Auslegung der Kompressorstation.
Besonders wichtig ist die Bestimmung oder Berechnung des tatsächlichen Druckluftbedarfes der erforderlichen Reserveluftmenge und die Abschätzung des zukünftigen Bedarfs. Die Festlegung des erforderlichen Betriebsüberdruckes ist ebenfalls von großer Bedeutung, da der spätere Energiebedarf davon entscheidend beeinflusst wird. Manchmal kann es ökonomisch sinnvoller sein, mehrere verschiedene Kompressoren für unterschiedliche Druckniveaus einzuplanen.
👉🏼 Wann ist es sinnvoll mehrere verschiedene Kompressoren zu installieren?
Die erforderliche Druckluftqualität ist nicht nur eine Frage des Wasserdampfgehaltes der Luft, sondern wird auch immer mehr durch den Umweltschutz beeinflusst. Die Anteile von Öl und Mikroorganismen in der Druckluft sind wichtige Größen, die später die Produktqualität, die Ausschussrate, die Arbeitsbedingungen und die Umweltbedingungen beeinflussen. Die Entscheidung, ob die Kompressorstation zentral oder dezentral eingerichtet werden soll, hat große Auswirkungen auf den erforderlichen Platzbedarf und auf zukünftige Erweiterungen. Aus ökonomischen, aber auch aus Umweltschutzgründen ist es sinnvoll, möglichst früh zu entscheiden, ob eine Anlage mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet werden soll. Diese Anlagen machen sich bei einem entsprechenden Wärmebedarf schnell bezahlt.
Es ist sehr wichtig, die Fragen sowohl für den aktuellen Bedarf al auch für zukünftige Erweiterungen gründlich zu untersuchen, da nur so Fehler bei der Auslegung vermieden werden können, die im Nachhinein kaum zu korrigieren sind.
👉🏼Wie hoch ist der Wasserdampfgehalt der Luft?
Der Bedarf der Druckluftverbraucher legt den erforderlichen Betriebsüberdruck fest. Die Festlegung des Betriebsüberdruckes hat nicht nur einen entscheidenden Einfluss auf die Auswahl des Kompressors, sondern auch auf die Auslegung des Druckluftnetzes inklusiver aller Rohre, Ventile, Trockner und Filter. Unterschiedliche Druckluftverbraucher erfordern unter Umständen unterschiedliche Betriebsdrücke. Normalerweise gibt der größte benötigte Druck den Druck im Netz vor. Entweder werden die anderen Verbraucher dann über Druckreduzierventile versorgt, oder es werden in extremen Fällen separate Kompressoren installiert.
Man sollte bei der Auslegung nie vergessen, dass ein Druckverlust bei steigendem Volumenstrom schnell zunimmt. Wenn ein steigender Druckluftbedarf bereits abzusehen ist, ist es ökonomisch sinnvoller, die Anlagen bereits für diesen erhöhten Bedarf auszulegen.
Besonders Staubfilter haben einen niedrigen Anfangsdruckverlust. Mit der Zeit setzen sich die Filter aber zu, und der Druckverlust steigt. Erreicht der Druckverlust einen gewissen Wert, sollte das Filterelement ausgetauscht werden, dies ist bei der Festlegung des Betriebsdruckes genauso zu berücksichtigen wie die Einflüsse der Kompressorregelung. Eine Volllast-Leerlaufregelung führt zum Beispiel innerhalb des eingestellten Druckbandes zu einem schwankenden Druck. Die Berechnung sollte möglichst systematisch durchgeführt werden.
Grundsätzlich bestimmt immer der jeweilige Bedarf des Endverbrauchers und der Druckverlust zwischen Kompressor und Verbraucher den erforderlichen Betriebsüberdruck hinter dem Kompressor. So kann durch Addition der einzelnen Druckverluste zum Betriebsdruck des Verbrauchers der erforderliche Druck berechnet werden, der vom Kompressor mindestens erzeugt werden muss.
Der Einsatz mehrerer Kompressoren in einer Druckluftstation ist besonders dann sinnvoll, wenn unterschiedliche Druckniveaus oder stark schwankende Luftmengen benötigt werden. Anstatt den gesamten Druckluftbedarf auf einem hohen Druckniveau zu betreiben, was zu erhöhtem Energieverbrauch führt, können separate Kompressoren für verschiedene Druckbereiche installiert werden. Das ermöglicht eine präzisere Steuerung und optimiert den Energieverbrauch.
Zusätzlich sorgt der Einsatz mehrerer Kompressoren für höhere Ausfallsicherheit und Flexibilität. Sollte einer der Kompressoren ausfallen, können andere weiterhin den Betrieb aufrechterhalten. Gerade in Anwendungen mit stark schwankendem Druckluftbedarf ist es effizienter, die Kompressoren individuell zu steuern, um unnötigen Teillastbetrieb zu vermeiden. Dies reduziert nicht nur den Energieverbrauch, sondern verlängert auch die Lebensdauer der Geräte.
Darüber hinaus ermöglicht eine modulare Auslegung mit mehreren Kompressoren eine leichtere Anpassung an zukünftige Erweiterungen. Wenn der Druckluftbedarf steigt, können zusätzliche Kompressoren einfach integriert werden, ohne dass die gesamte Station neu geplant werden muss.
Insgesamt führt die Installation mehrerer Kompressoren zu einer höheren Betriebseffizienz, Kosteneinsparungen und einer besseren Anpassungsfähigkeit an wechselnde Betriebsbedingungen.
Der Wasserdampfgehalt der Umgebungsluft spielt eine entscheidende Rolle bei der Auslegung und dem Betrieb von Kompressoren. Da Kompressoren die angesaugte Luft verdichten, erhöht sich nicht nur der Druck, sondern auch der Anteil an Feuchtigkeit in der Druckluft. Diese Feuchtigkeit kann zu Problemen wie Korrosion, Kondensatbildung und Funktionsstörungen in den angeschlossenen Druckluftsystemen führen. Daher ist es wichtig, den Wasserdampfgehalt der Umgebungsluft genau zu bestimmen und geeignete Trocknungssysteme einzuplanen.
Der Wasserdampfgehalt der Luft hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Je höher also die Temperatur und die relative Feuchtigkeit der Umgebungsluft, desto mehr Wasserdampf wird bei der Verdichtung in das Druckluftsystem gelangen.
Für eine präzise Bestimmung des Wasserdampfgehalts wird die sogenannte Taupunkttemperatur herangezogen. Der Taupunkt gibt an, bei welcher Temperatur der in der Luft enthaltene Wasserdampf zu kondensieren beginnt. Durch den Einsatz von Drucklufttrocknern kann die Druckluft gezielt entfeuchtet werden, um Probleme durch Kondensat zu vermeiden und eine hohe Druckluftqualität sicherzustellen.
In der Praxis bedeutet dies: Je höher der Wasserdampfgehalt der Umgebungsluft, desto leistungsfähiger müssen die Trocknungssysteme ausgelegt werden, um eine reibungslose Funktion des Druckluftsystems zu gewährleisten.
Die genaue Analyse der Umgebungsbedingungen und die Berücksichtigung des Wasserdampfgehalts sind somit wichtige Schritte bei der Planung einer effizienten Kompressorstation.
Diese Formel gibt die absolute Feuchtigkeit der Luft in kg/m³ an, also die Masse des Wasserdampfes pro Volumeneinheit Luft. Dies hilft dabei, zu berechnen, wie viel Wasserdampf in der Umgebungsluft vorhanden ist und wie stark die Luft vor der Kompression getrocknet werden muss.
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