Zu den vielen Geschäftsbereichen von Atlas Copco kommt nun auch ein neuer Bereich hinzu: Prozessfiltration. Aber was ist Prozessfiltration überhaupt und wo wird Prozessfiltration eingesetzt. In diesem Artikel gehen wir näher darauf ein und ein erstes Webinar ermöglicht das Thema Prozessfiltration besser kennen zu lernen.
Prozessfiltration wird in den unterschiedlichsten Prozessindustrien weltweit eingesetzt. Es dient vorrangig dazu Prozesse und Produkte unter hohen gesetzlichen Standards vor Verunreinigung zu schützen und somit die Sicherheit und Integrität Ihrer Produkte und Herstellungsprozesse zu gewährleisten. Vor allem kommen Prozessfilter in sensiblen Bereichen, wie der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zum Einsatz. Dabei werden die Prozessfilter unterschiedlichst eingesetzt:
Prozessfiltration kann zum einen die Filtration des Produktes selbst sein oder die Filtration von Medien, die mit dem Produkt in direktem Kontakt stehen.
Die Herstellung von Sprudel ist ein gutes Beispiel, oben genannte Punkte zu erläutern: Zum einen wird das Produkt (Wasser) selbst filtriert und somit von ungewollten Verunreinigungen (z.B. mineralischen Partikel) befreit. Zum anderen wird während der Abfüllung steril-filtriertes CO2 als sogenanntes „Counter-Pressure Gas“ genutzt, um ein Überschäumen des Sprudels beim Füllen der Flasche zu verhindern. Dieses CO2 verbleibt in der Flasche und füllt den Raum zwischen Wasserspiegel und Deckel.
Ihr Referent in diesem Spezial-Webinar ist Dr. Peter Schwarz. In diesem Webinar erfahren Sie mehr über das neue Produktportfolio von Atlas Copco im Bereich Prozessfiltration. Darüber hinaus möchten wir Ihnen zeigen, wie wir Ihre Installation qualitativ verbessern und dabei Kosten einsparen können. Wir gehen auf die unterschiedlichen Arten der Prozessfiltration ein und vermitteln einen ersten Überblick über das breite Feld der Einsatzmöglichkeiten der Prozessfiltration.
Durch den vielfachen Einsatz von Prozessfiltern im Bereich der Lebensmittelindustrie und Getränkeindustrie werden an diese Produkte vom Gesetzgeber andere und vielfach höhere Anforderungen gestellt als z.B. an Druckluftfilter: So muss beispielsweise für einen Filter, der in einer Brauerei zur Filtration von Bier eingesetzt wird, nachgewiesen werden, daß alle Produktmaterialien den Anforderungen der Verordnung (EC) Nr. 1935/2004 resp. der Verordnung (EU) Nr. 10/2011 genügen. Dieser Forderung kommen die Filterhersteller dahingehend nach, daß die Materialien vorab in sogenannten Migrationstest auf den ungewollten Austritt von Substanzen geprüft werden. Somit ist sichergestellt, daß die Filterelemente im Einsatz keine oder nur unwesentliche Mengen an Inhaltsstoffen in das Bier abgeben. Weitere rechtliche Anforderungen sind z.B. die Verordnung (EG) Nr. 2023/2006 der europäischen Kommission, die sicherstellt, daß Produkte für den Lebensmittelkontakt nach strikten Richtlinien („Good Manufacturing Practice“) produziert werden. Weltweit finden diese Europäischen Richtlinien ihre Pendants im CFR Title 21 für Food Contact Materials in den USA und dem GB 4806.1-2016 für Produkte mit Lebensmittelkontakt in China.
Daneben weisen Prozessfilter eine weitere Reihe von Besonderheiten auf, die man in dieser Form von z.B. Druckluftfiltern nicht kennt. So wurde von der amerikanischen Arzneimittelbehörde (FDA) definiert, welche Anforderung an die Rückhaltung ein Sterilfilter zu erfüllen hat. Sterilfilter darf sich nämlich nur ein Filter nennen, der pro cm² Filterfläche mindestens 10.000.000 (10 Mil.) Mikroorganismen des Typs „Brevundimonas diminuta“ zurückhalten kann und somit einen Logarthmic Reduction Value >/= 7 besitzt (LRV0,2 >/= 7). Jegliche Abweichung nach unten (z.B. LRV0,2 > 6,5) führt somit dazu, daß ein solches Produkt nicht mehr unter dem Label „Sterile grade“ verkauft werden darf.
Die Fähigkeit, Mikroorganismen in Flüssigkeiten oder Luft zurückzuhalten, führt zwangsläufig zu einer weiteren Besonderheit von Prozessfiltern. Die auf oder im Filter befindlichen Mikroorganismen sind nämlich keinesfalls tot, sondern können sich vermehren und dann beispielsweise durch Knospung zu einer nachträglichen Kontamination des Produktes oder des Mediums führen. Daher werden Prozessfilter in regelmäßigen Abständen desinfiziert oder mit Dampf sterilisiert. Letzteres stellt eine wahre Herausforderung für die Filter dar, müssen Sie doch hierbei z.B. 121°C heißen Sattdampf für 30 Minuten ertragen ohne Schaden zu nehmen. Es kommt nicht von ungefähr, daß ca. 90% aller sterilen Gasfilter durch eine unsachgemäße Dampfsterilization Leckagen erleiden und somit unbrauchbar werden.
Um solchen Fehlern vorzubeugen, wird Atlas Copco seinen Kunden entsprechende Guides zur Verfügung stellen, damit Sterilisationsprozesse durch Kunden sicher und fehlerfrei durchgeführt werden können. Aber darüber berichten wir in einer unserer nächsten Ausgaben.
>>mehr zu Mikroorganismen erfahren bereits in diesen Artikeln:
Ebenso wird Atlas Copco Dienstleistungen wie beispielsweise Integritätstest von Sterilfiltern oder Testfiltrationen zur optimalen Reinigung von Kundenmedien anbieten. Auch das neue Produkt-Portfolio erfüllt höchste Ansprüche und besticht durch Produktvielfalt und eine umfassende Begleitdokumentation. Ein besonderes Highlight wird unser Angebot darstellen, existierende Kundeninstallationen zu analysieren und Einsparpotentiale zu identifizieren und zu realisieren. Aber darüber werden wir zu einem späteren Zeitpunkt ausführlicher berichten. Freuen Sie sich schon jetzt auf den neue Bereich Prozessfiltration. Die Prozessfiltration wird das bestehende Angebot von Atlas Copco an erstklassigen und nachhaltigen Produkten und Services erweitern und füllt somit die letzte Lücke zwischen Kompressor – Druckluftaufbereitung und dem Point of Use.
Das erste Webinar findet am 22.Dezember um 10 Uhr statt. Weitere Termine sind bereits buchbar.
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