Sterile Druckluft ist ein unverzichtbarer Bestandteil vieler sensibler Produktionsprozesse, insbesondere in der Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie vollständig frei von Mikroorganismen, Partikeln, Keimen und ölhaltigen Rückständen ist. Diese besondere Reinheit macht sie ideal für Anwendungen, bei denen höchste hygienische Anforderungen gelten und eine Kontamination unbedingt vermieden werden muss. Um diese Qualität zu gewährleisten, wird sterile Druckluft durch eine mehrstufige Aufbereitung und Filtration sorgfältig erzeugt.
Sterile Druckluft ist technisch aufbereitete, keimfreie Druckluft, die keine Mikroorganismen, Partikel oder ölhaltigen Rückstände mehr enthält. Die Basis für sterile Druckluft ist idealerweise ölfreie Druckluft der Klasse 0. |
Wie wird sterile Druckluft erzeugt?
Die Basis für sterile Druckluft ist ölfreie Druckluft, die idealerweise mit einem ölfrei verdichtenden Kompressor mit einer Zertifizierung für ISO 8573-1:2010 – Klasse 0 erzeugt wurde. Die Technologie ölfreier Kompressoren garantiert, dass während des Verdichtungsprozesses kein Maschinenöl in die Verdichtungskammer eingespritzt wird.
Da die ölfreie Druckluft jedoch aus Umgebungsluft hergestellt wird, muss sie, um Sterilisation zu gewährleisten im Anschluss über mehrere Stufen aufbereitet und auf Partikel, Öl und Flüssigkeitsrückstände gefiltert werden.
Im nächsten Schritt durchläuft die Druckluft die Stufe der Sterilfiltrierung. Diese Filtrierung erfolgt in der Regel mit Membranfiltern, die eine Porengröße von 0,2 Mikrometern (µm) haben. Die Membranfilter bestehen häufig aus Materialien wie PTFE (Polytetrafluorethylen) oder PES (Polyethersulfon). Sie sind oft dampfsterilisierbar, was bedeutet, dass sie mit Dampf gereinigt und sterilisiert werden können, um Prozessintegrität zu gewährleisten.
Wie wird Druckluft steril?
Druckluft wird durch mehrstufige Druckluftaufbereitung und nachgeschaltete Sterilfilterung steril. Meist mit 0,2 µm-Membranfiltern (PTFE/PES) und oft dampfsterilisierbar.
Wo wird sterile Druckluft eingesetzt?
- In der Lebensmittelindustrie zur Verpackungsentkeimung, Fermenterbelüftung, Abfüllung, Vorspannen, Ausschieben
- In der Getränkeabfüllung zur Tankbelüftung, Vorspannen, Ausschieben von Flüssigkeiten,
- In der Pharmaindustrie bei aseptischen Prozessen und Reinraumbelüftung
- In der Milchwirtschaft z. B. zur sterilen Trocknung von Anlagen nach CIP
Welche Anwendungen gibt es konkret für sterile Druckluft?
- Ausblasen von Flaschen, Bechern, Deckeln vor der Befüllung
- Sterile Druckbeaufschlagung von Tanks oder Filtern
- Belüftung von Fermentern mit keimfreier Luft
- Steriler Transport von pulverförmigen Produkten (z. B. Milchpulver)
- Druckluft für Pneumatik in sensiblen Hygienebereichen (Ventilsteuerung)
- Luftkissenbildung bei aseptischen Füllsystemen
Weitere interessante Fragen:
Vorgeschaltet sind in der Regel: Vorseparator, Trockner, Aktivkohlefilter, Vorfilter. Erst danach kommt der Sterilluftfilter als letzte Stufe.
Ein Filtrationssystem, das im eingebauten Zustand mit Dampf sterilisiert werden kann. Ideal für aseptische Prozesse ohne Demontage.
Durch Differenzdruckmessung, Temperaturüberwachung und ggf. mikrobiologische Stichproben oder Online-Monitoring.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sterile Druckluft technisch aufbereitete, mikrobiologisch reine Druckluft ist, die keine Mikroorganismen, Partikel oder ölhaltigen Rückstände enthält. Sie wird aus ölfreier Druckluft der Klasse 0 gewonnen und durchläuft mehrere Aufbereitungsstufen, einschließlich Sterilfiltration mit 0,2 µm-Membranfiltern (z. B. aus PTFE oder PES). Diese Filter sind häufig dampfsterilisierbar, um höchste Hygienestandards zu gewährleisten. Sterile Druckluft ist essenziell für sensible Anwendungen in der Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie, wo sie direkten oder indirekten Produktkontakt hat und somit zur Produktsicherheit beiträgt.
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