Wussten Sie, dass die ideale Betriebstemperatur für eine Drucklufterzeugungsanlage normalerweise zwischen 4 und 35 Grad Celsius liegt? Das bedeutet, dass die eisigen Temperaturen des Winters erhebliche Auswirkungen auf Ihr Druckluftsystem haben können, insbesondere wenn die Umgebungstemperaturen in Ihrem Kompressorraum unter diesen Bereich fallen. Es ist an der Zeit zu untersuchen, was der bekannte Satz "Der Winter kommt" für Ihre Drucklufterzeugungsanlage bedeutet!
Wie wirken sich die kalten Temperaturen auf meine Drucklufterzeugungsanlage aus?
Tiefste Wintertemperaturen können sowohl kurz- als auch langfristige Schäden an Ihrer Drucklufterzeugungsanlage verursachen. Ein wichtiges Beispiel ist gefrorenes Kondensat, das kritische Komponenten innerhalb der größeren Drucklufterzeugungsanlage verstopfen/zerreißen kann. Andere Komponenten wie Steuerleitungen, Ablassventile, Druckluftfilter und Wärmetauscher sind ebenfalls durch Einfrieren und Risse gefährdet. Weitere mögliche Schäden durch kalte Umgebungstemperaturen Ihrer Drucklufterzeugungsanlage sind:
❄ Kompressor schaltet sich nicht ein. Sie haben einen Schraubenkompressor, der sich bei Kälte nicht mehr einschalten lässt? Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dies auf den Grenzschalter für niedrige Umgebungstemperaturen zurückzuführen ist (mit dem viele Schraubenkompressoren ausgestattet sind), der die Drucklufterzeugungsanlage am Starten hindert, wenn die Umgebungsbedingungen unter 0 Grad Celsius (°C) liegen.
❄ Das Kompressoröl wird dicker. Je kälter die Temperaturen, desto dicker das Öl! Je dicker das Kompressoröl ist, desto geringer ist die Schmierfähigkeit, was wiederum bedeutet, dass für den Betrieb der Drucklufterzeugungsanlage mehr Energie benötigt wird. Behalten Sie dies im Auge - die Lebensdauer des Motors kann sich verringern, wenn dies über einen längeren Zeitraum anhält.
❄ Kältetrockner arbeiten zu effizient. Bei Kältetrocknern besteht die Gefahr, dass sie unter winterlichen Bedingungen zu gut funktionieren; wenn der Druckluft die Feuchtigkeit entzogen wird, kann sie gefrieren und das größere Trocknungssystem beschädigen.
❄ Verringertes Trocknungsvermögen in Drucklufttrockner. Nasse Zuluft kann in den Rohrleitungen des Drucklufttrockners einfrieren und zu Fehlfunktionen der Turmschaltventile führen. Auch die Ausblasschalldämpfer Ihrer Drucklufterzeugungsanlage können einfrieren, was zu einer Verringerung des Spülluftstroms führen würde.
❄ Korrosion von Bauteilen der Drucklufterzeugungsanlage. Da Drucklufttrockner bei kälteren Temperaturen weniger effizient arbeiten, besteht eine größere Wahrscheinlichkeit, dass sich in der gesamten Drucklufterzeugungsanlage vermehrt Kondensat bildet. Wenn die Zeit vergeht und der Feuchtigkeitsgehalt weiter ansteigt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die internen Komponenten rosten und korrodieren.
Das könnte Sie auch interessieren 📘:
- Wie Sie Ihr Druckluftsystem winterfest machen
- Mehr lesen Sie auch in unserem kostenlosen Handbuch der Drucklufttechnik
Tipps zur Vorbereitung Ihrer Drucklufterzeugungsanlage auf die kalte Jahreszeit
Kondenswasser ablassen. Kondensat ist eine häufige Erscheinung in Drucklufterzeugungsanlagen. Es bildet sich in der Drucklufterzeugungsanlage und setzt sich an niedrigen Stellen ab, auch in Druckluftbehälter. Im Winter kann unbehandeltes Kondensat einfrieren und Rohre zum platzen bringen. Es ist wichtig, dass Sie Ihr Druckluftbehälter im Winter - wie auch in den anderen Monaten des Jahres - mehrmals pro Woche überprüfen, um sicherzustellen, dass sich kein Kondenswasser ansammeln kann. Wenn sich auch nur die geringste Menge an Feuchtigkeit ansammelt, sollten Sie sie sofort ablassen. Wenn innerhalb weniger Tage eine große Menge an Feuchtigkeit auftritt, könnte das ein Zeichen für etwas viel Schlimmeres in Ihrem System sein. Sie können auch den Einbau eines automatischen Entleerungsventils in Erwägung ziehen - eine kleine Maßnahme, die größere Reparaturen verhindern kann.
Überwintern Sie die Außenrohre und Kondensatabflüsse. Wenn in Ihrer Region Temperaturen bis zum Gefrierpunkt zu erwarten sind, sollten Sie alle freiliegenden Teile Ihrer Abflussleitungen mit Isolierband umwickeln, damit sie nicht einfrieren. Isolieren Sie auch alle Außenrohre Ihrer Drucklufterzeugungsanlage.
Gefrorenes Wasser und eiskaltes Öl. Von allen Problemen, die bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt auftreten können, ist das mit Wasser und Öl eines der beunruhigendsten. Es ist wichtig, alle Stellen, an denen Flüssigkeiten isoliert werden könnten, rechtzeitig zu überprüfen und mögliche Leckstellen zu identifizieren. Auch die Öltemperatur sollte überwacht und reguliert werden, da das Öl sonst so kalt werden könnte, dass es die Drucklufterzeugungsanlage nicht mehr schmieren oder abdichten kann. Eisiges Öl kann auch dazu führen, dass ein Kompressor nicht mehr funktioniert oder ganz ausfällt.
Kennen Sie Ihre Drucktaupunkte. Die Wintermonate erfordern einen niedrigeren Taupunkt. Eine Drucklufterzeugungsanlage oder ein einzelner Kompressor, der bei Tagestemperaturen ausreichend funktioniert, kann sich nach Einbruch der Dunkelheit als unzureichend erweisen. Einige Drucklufterzeugungsanlagen verfügen auch über Systeme, bei denen die Druckluft über Leitungen, die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Anlage verlaufen, von einem Punkt zum anderen geleitet wird. In solchen Drucklufterzeugungsanlagen werden mit demselben Gerät zwei unterschiedliche Temperaturen gleichzeitig verarbeitet. Im Allgemeinen sollte der Taupunkt eines Druckluftsystems mindestens 20 Grad unter dem niedrigsten zu erwartenden Wert liegen.
▶ 📘 Lesen Sie jetzt: Was ist ein Drucktaupunkt?