Erfahren Sie, was die ISO 8573 aussagt, welche Qualitätsklassen es gibt und wie diese unterteilt werden. Außerdem erläutern wir, was die einzelnen Ziffern hinter der ISO genau bedeuten, damit Sie diese ganz einfach lesen und verstehen können.
Die ISO-8573 ist eine wichtige Grundlage, wenn es um Druckluftqualität geht. Sie behandelt drei Kategorien.
Diese drei Kategorien unterteilen sich dann, je nach erforderlicher Qualität, wiederum in sechs Klassen die für die Druckluftqualität maßgeblich sind. Hierbei steht 6 für die unterste Qualitätsklasse (also die höchste Restverschmutzung) und 1 für die beste Klasse.
Allerdings gibt es seit 2010 auch die Klasse 0.
Die Reinheit dieser Klasse 0 wird durch den Anwender bzw. durch den Gerätehersteller bestimmt, muss aber in jedem Fall besser als die Reinheit der Qualitätsklasse 1 sein. Nicht in jedem Fall entspricht dies einer einhundertprozentigen Reinheit.
Bei Atlas Copco bedeutet die Klasse 0 speziell für den Punkt des Restölgehaltes jedoch die Garantie, dass durch den Verdichtungsprozess in einem ölfrei verdichtendem Kompressor, keinerlei Ölaerosole der erzeugten Druckluft zugefügt werden.
Achten Sie also auf dieses Zeichen:
Die Klasse 0 ist vor allem in der ISO 22000 geregelt, auf die wir gerne kurz eingehen möchten. Diese ISO 22000 gilt Beispielsweise für jedes Unternehmen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, das ein System implementieren möchte, um durchgängig sichere Lebensmittel zu liefern. Um sich überhaupt zu qualifizieren, müssen alle Quellen einer Verunreinigung durch Öl, vom TÜV gemessen und geprüft werden.
In der Druckluft wird dabei der Restölgehalt in Form von Aerosolen, in Dampfform oder in flüssiger Form gemessen und qualifiziert. Wenn man das weiß, lässt sich erahnen in welchen Industrien die Klasse 0 eingesetzt wird, nämlich dort wo es auf höchste Reinheit und Qualität der Druckluft ankommt wie beispielsweise:
Das ist ganz einfach. Man fängt mit der Staubkonzentration an. Wie groß dürfen also die Staubpartikel in der Druckluft maximal sein und wie hoch ist dabei die maximal erlaubte Staubkonzentration pro m³.
Dann folgt der Wassergehalt in der Druckluft, also wie hoch darf der Drucktaupunkt maximal sein und als dritte Kenngröße kommt der Restölgehalt. Dieser sagt aus, welche Mengen an Öl maximal in der Druckluft vorhanden sein darf. Dabei ist es völlig unerheblich ob dieses Öl „sichtbar“ in Form von feinsten Tröpfchen oder „unsichtbar“ in „Dampfform“ gebunden und getragen mit der Druckluft dort vorhanden sind.
Die Reihenfolge ist dabei immer gleich, daher ist es sehr einfach zu abzulesen, welche Anforderungen an die Druckluftqualität erfüllt werden müssen.
Wenn man die Druckqualität nach ISO 8573 qualifiziert, muss man erstmal verstehen, wie man diese liest und was die Zahlen dahinter bedeuten. Um das zu veranschaulichen, arbeiten wir einmal mit einem praktischen Beispiel.
Nehmen wir an, dass eine Druckluftqualität 2.3.1 nach ISO 8573 gefordert ist. Erinnern wir uns dazu an die Reihenfolge der 3 Kategorien. Wie war diese nochmal? Genau: Staubkonzentration, Wassergehalt, Ölgehalt. Das heißt, wir schauen uns die erste Zahl an und wissen jetzt, dass die 2 etwas mit der Staubkonzentration zutun haben muss. Um genau zu sein, gibt uns diese erste Zahl Auskunft darüber, wie hoch die maximale Staubkonzentration in unserer Druckluft sein darf. Wenn wir uns dazu die obige Tabelle anschauen sehen wir, dass die Partikelgröße maximal 1mm und die Staubkonzentration maximal 1 mg / m³ betragen darf. Für den Staubgehalt in der Druckluft gilt hier also die Klasse 2. Mit der zweiten Zahl verfahren wir genauso und wissen mit einem Blick auf die Tabelle sofort, dass der Wassergehalt der Klasse 3 entsprechen muss, was einen Drucktaupunkt von mindestens - 20°C bedeutet. Mit der dritten und letzten Zahl sind wir beim Ölgehalt angelangt und sehen auf Anhieb, dass dieser bei maximal 0,01 mg / m³ liegen darf. Hier gilt also die Qualitätsklasse 1. Wir sehen, alles einfacher als es aussieht. Das Lesen und verstehen dieser ISO 8573 wird in Zukunft keine Herausforderung mehr sein, sondern ein Kinderspiel.
Auch auf diese Frage möchten wir eingehen. Allerdings gibt es hier leider keine allgemeingültige Antwort, da es die verschiedensten Anwendungsbereiche mit den unterschiedlichsten Anforderungen gibt. Unser Leitfaden für Sie ist jedoch: Ihr wisst selbst am besten in welchem Bereich und für welche Anwendung die erzeigte Druckluft benötigt wird. Seid ihr beispielsweise im Lebensmittel- oder pharmazeutischen Bereich tätig, dann sollten Sie Wert auf 100% reine Druckluft legen. Die Klasse 0 ist vor allem was den Restölgehalt angeht dabei ganz besonders wichtig. Bedenken Sie allerdings, je reiner die Luft, desto teurer sind in der Regel die Anschaffung der dazu benötigten Kompressoren. Die richtige und kluge Wahl aller erforderlichen Komponenten einer Druckluftanlage, kann jedoch die laufenden Kosten der Druckluftaufbereitung erheblich reduzieren.
Benötigen Sie die Druckluft für Anwendungen, in der die Reinheit eine untergeordnete Rolle spielt, können Sie sich für die Klassen 1-6 entscheiden bzw. richten nach den Mindestanforderungen der mit der Druckluft betriebenen Gräte, um somit Geld zu sparen.
Wenn Sie diese Tabelle immer griffbereit haben wollen und zusätzlich Ihr Wissen in puncto Drucklufttechnik erweitern möchten, empfehlen wir Ihnen unser kostenloses Handbuch der Drucklufttechnik im Taschenbuchformat. Dieses bekommen Sie über folgenden Link in mittlerweile 9. Auflage, entweder per Post oder per Mail zugesandt, um wirklich immer das geballte Wissen parat zu haben. Als kurze Randinformation, die Tabelle befindet sich auf Seite 78.