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Wie riskant ist die eigene Stickstofferzeugung vor Ort?

Geschrieben von Ronny Toepke | 13.04.2020 06:38:00

Flüssigstickstofflieferanten weisen oft darauf hin, dass flüssiger Stickstoff eine zuverlässigere Versorgung bietet, als die eigene Stickstofferzeugung vor Ort. Stimmt das wirklich? 

Wenn die Komponenten für die Stickstofferzeugung vor Ort in ordnungsgemäßer Redundanz installiert werden, ist die Ausfallzeit der Anlage vernachlässigbar und das einzige Risiko, dass die Versorgung komplett ausfällt besteht darin, dass kein Strom zur Verfügung steht. Andererseits ist eine Redundanz in der Flüssigstickstoffversorgung durch externe Lieferanten in der Regel nicht vorgesehen, aber realisierbar.

Unvorhergesehene Ausfallzeiten in großen Luftzerlegungsanlagen könnten bedeuten, dass eine komplette Region nicht ausreichend mit Stickstoff versorgt werden kann, wenn es keine Alternative mit entsprechend freien Kapazitäten gibt. Zu beachten ist auch, dass sich der Flüssigstickstofflieferant in der Regel das vertragliche Recht einräumt, den Stickstoff in diesem Moment zu höheren Preisen zu verkaufen, da er den Stickstoff selbst von anderen Erzeugern kaufen muss.

Link-Tipp: Alles zur Stickstoff Erzeugung vor Ort auf der Atlas Copco Webseite erfahren sie hier.

Ebenso wird oft vernachlässigt, dass der LKW-Transport des flüssigen Stickstoffs vom Erzeuger zum Endverbraucher ebenfalls das Versorgungsrisiko erhöht. Streiks, Staus, Unfälle, Fahrverbote etc können die just-in-Time-Versorgung durcheinanderbringen und zu Engpässen führen.

Auch hier nimmt sich der Flüssigstickstofflieferant oft das vertragliche Recht, wegen unvorhergesehener externer Risiken nicht zu liefern.

 

 

Ist die Fremdversorgung mit Flüssigstickstoff wirklich zuverlässiger? Nachfolgend ein aktueller Fall aus Nordamerika als Beweis dafür, dass Versorgungsausfälle häufiger vorkommen, als man glaubt.

Atlas Copco unterstützt mit eigener Stickstoffversorgung, nachdem der Flüssiggaslieferant ausfällt

Nach einem Brand in einer Luftzerlegungsanlage drohte der plötzliche Verlust der primären Flüssigstickstoffversorgung die Produktion bei einem Aerosolproduzenten vollständig zum Stillstand zu bringen. Um erhebliche finanzielle Verluste zu vermeiden und die Produktion aufrechterhalten zu können, wandte sich das Unternehmen an Atlas Copco für eine temporäre mobile Stickstoffgeneratorlösung.

 

Wettlauf gegen die Zeit

Aufgrund der plötzlichen Stickstoffknappheit hatte das Unternehmen nur noch Stickstoffvorräte für vier Tage, während die Luftzerlegungsanlage für einen Zeitraum von sechs Wochen außer Betrieb sein sollte.

Eine Möglichkeit war, flüssigen Stickstoff von weit entfernten Erzeugern anliefern zu lassen. Da dies eine extrem aufwändige logistischer Aufgabe wäre, entschied man sich, diese ineffiziente und kostspielige Lösung zu vermeiden. Stattdessen wurde Atlas Copco eingeschaltet, um das Problem zu lösen. Die Gasversorung wurde mit einem mobilen ölfreien Diesel-Luftkompressor zusammen mit einem Stickstoffgenerator sichergestellt.

Finanzielles Desaster abgewendet

Dank des Stickstoffgenerators und Kompressors konnte der Kunde seine Produktionsprozesse ohne Einschränkungen fortsetzen. Durch die Bereitstellung dieser kurzfristigen Mietlösung wurde eine vollständige Stilllegung der Anlage vermieden und dadurch ein hoher finanzieller Verlust abgewendet.

"Eine 100% ölfreie Druckluftversorgung zusammen mit Membranstickstoffgeneratoren NGM oder auch PSA Generatoren vom Typ NGP+ waren die perfekte Lösung für dieses plötzlich auftretende Versorgungsproblem. Unsere Kunden schätzten unseren praxisnahen Ansatz sehr. Wir erstellen gerne individuelle Lösungskonzepte, um den Stickstoffbedarf günstig und effizient abdecken zu können und um Lieferengpässe zu vermeiden."

           Ronny Toepke, Business Development Manager Gasgeneratoren

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