Eine optimal laufende Verdichterstation ist wie Musik in den Ohren eines jeden, der mit Drucklufttechnik seine Anwendung betreibt. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie die Komponenten einer Verdichterstation und die Möglichkeiten, wofür sie eingesetzt werden. Diesen und weiteren Themen gehen wir in diesem Artikel auf den Grund, damit Sie wissen, wie Sie Ihre Verdichterstation am besten dirigieren.
Diese Themen erwarten Sie im heutigen Artikel, gelangen Sie mit einem Klick direkt zu den Kapiteln:
Wie in einem Orchester, in dem unterschiedliche Instrumente in harmonischer Abstimmung einen Klang erzeugen, der durch Faktoren wie Präzision, Materialqualität und sogar den Raum in dem gespielt wird, beeinflusst werden kann, funktioniert auch eine Verdichterstation. In einer Verdichterstation sind die Komponenten der Drucklufttechnik die Instrumente. Sie müssen zusammenarbeiten und genau aufeinander abgestimmt sein. Der Rhythmus jeder Einheit muss in der Verdichterstation im Takt der gesamten Anwendung schlagen, damit alles harmoniert. Das Ziel dabei ist, dass eine Druckluftanwendung die optimalen Ergebnisse in einem Prozess erzielt, in dem gewisse Faktoren erfüllt und individuelle Rahmenbedingungen beachtet werden müssen. Diese Faktoren und Bedingungen sind von Anwendung zu Anwendung verschieden. Der Verdichter selbst, das Rohrleitungssystem, Trockner, Pumpen, Expander, Filter, Behälter usw. – die einzelnen Bestandteile einer Verdichterstation sind nicht in Stein gemeißelt. Sie sollten sich immer so zusammensetzen, dass sie im Einklang für einen zuverlässigen, effektiven und effizienten Betrieb sorgen. Somit umfasst eine Verdichterstation alle Geräte, Teile und Systeme, die im Zusammenhang mit dem Einsatz von Drucklufttechnik innerhalb einer Anwendung stehen.
Wenn Sie eine Verdichterstation haben, oder Sie in Betracht ziehen, eine Verdichterstation zu kaufen, sollten Sie sich daher genau mit den einzelnen Bestandteilen auseinandersetzen. In diesem Artikel behandeln wir daher einige grundlegende Themen, die Ihnen einen Überblick über die Welt der Verdichterstation geben sollen. Grundsätzlich ist es aber immer gut, sich eine professionelle Meinung einzuholen und mit qualitativ hochwertigen Lösungen zu arbeiten.
Zu einer effizienten, kostengünstigen und nachhaltigen Verdichterstation gehören einige wichtige Komponenten und Rahmenbedingungen. Schon bei der Auslegung einer Verdichterstation gibt es zahlreiche Parameter zu berücksichtigen, um den Anforderungen des Betreibers und der jeweiligen Anwendung gerecht zu werden und möglichst geringe Betriebskosten zu erzielen. So sollte die Verdichterstation beispielsweise für mögliche spätere Erweiterungen gerüstet sein. Dabei ist zu bedenken, dass die Kompressoren selbst, einschließlich Planung und Installation, nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten im Lebenszyklus ausmachen. Die Folgekosten für den Betrieb, insbesondere die Energiekosten, machen den überwiegenden Teil aus. Mit wartungsfreundlicher und effizienter Technik - angefangen bei den Kompressoren über das Rohrleitungssystem bis hin zu den Drucklufttrocknern und Filtern - lassen sich diese Kosten niedrig halten.
Die folgenden fünf Tipps werden Ihnen bei der Planung Ihrer Verdichterstation helfen:
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Um zu verstehen, wie wichtig die Symbiose der einzelnen Komponenten einer Verdichterstation ist, eignet sich gut das Beispiel des Kompressors und des Trockners. Auch wenn erst einmal alle anderen Komponenten einer Verdichterstation außer Acht gelassen werden, zeigt bereits das Zusammenspiel eines Trockners und eines Verdichters, worauf es ankommt. Die Beantwortung grundlegender Fragen, kann dabei helfen, genau das zu verstehen:
In erster Linie besteht Luft aus Gas und unsere Umgebungsluft besteht in den Hauptbestandteilen zu etwa 78 Prozent aus Stickstoff und zu 21 Prozent aus Sauerstoff. Dazu kommen dann noch geringe Mengen anderer Gase wie Kohlendioxid, Neon, Argon, Wasserstoff und einige weitere.
Doch Luft besteht nicht nur aus Gas, sie enthält auch Wasser. Dabei spricht man im Allgemeinen von Luftfeuchtigkeit und diese wird oftmals als „relative“ Luftfeuchtigkeit in % und manchmal auch als „absolute“ Luftfeuchtigkeit in gr/m³ angegeben. Wetterexperten sprechen meistens vom Taupunkt und Druckluftexperten vom Drucktaupunkt. Bei der Luftfeuchtigkeit handelt es sich um die Menge an Wasser, die die Luft aufnehmen kann, bevor es regnet.
Angesichts der Tatsache, dass Luft Wasser enthält, ist es wichtig, dass Sie bei der Anschaffung eines Kompressors auch einen Trockner für Ihre Verdichterstation einplanen. Ohne einen Trockner kann sich in Ihrem System literweise Wasser ansammeln.
Das ist grundsätzlich abhängig von Ihrer Anwendung, doch bei vielen technischen Anwendungen kann schon die kleinste freie Wassermenge katastrophale Folgen für Druckluftverbraucher und/oder Ihr Erzeugnis haben. Auch in Dampfform gebundene Feuchtigkeit in der Druckluft Ihres Systems kann die folgenden Auswirkungen haben:
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Dies ist nur ein Beispiel von vielen, wo ein Zusammenspiel von Komponenten in einer Verdichterstation einen maßgeblichen Einfluss auf das Ergebnis Ihrer Anwendung haben kann. Doch im nächsten Kapitel verraten wir Ihnen, was alle Verdichterstationen gemeinsam haben (sollten). Doch zuvor sei noch eine Frage beantwortet:
Glücklicherweise verfügt Atlas Copco über die Technologie, um die Probleme, die Feuchtigkeit in Ihrem System hervorrufen kann, von vornherein zu vermeiden. Von der Nachkühlung und Abscheidung bis hin zur Kühlung über Kältetrockner oder mit Trockenmittel- und/oder Adsorptionstrocknung – sie alle wirken über verschiedenen physikalische Grundprozesse und bewirken, dass die Feuchtigkeit in der Luft ganz nach Ihrem persönlichen Anwendungsbedarf eliminiert werden kann.
Sie haben eine Verdichterstation, aber keinen Trockner? Wenden Sie sich an einen unserer Experten, um zu besprechen, wie Sie Ihr System mit dem richtigen Trockner für Ihre Anwendung ausstatten können.
Egal, wie groß oder klein eine Verdichterstation ist, aus welchen Komponenten sie sich zusammensetzt oder welche Anwendung mit Druckluft und/oder anderen Gasen versorgt werden muss, eine Verdichterstation sollte vor allem eines sein: luftdicht.
Eine Leckage in Ihrer Verdichterstation beeinträchtigt nicht nur das Betriebsergebnis, sondern verursacht auch Kosten, die in die Tausende gehen können. Auf den ersten Blick scheint es oft kein großer Verlust zu sein, aber ein Leck von nur 2 mm im Durchmesser bzw. einer Fläche von nur 3,14 mm² bedeutet bei 7 bar Druck einen Energieaufwand von ca. 3,5 kW. Bei aktuellen Preisen von etwa € 0,20 je kWh, verursacht solch eine kleine Leckage mehr als € 6.000,- pro Jahr an (unnötigen) Kosten.
Für ein Leck gibt es zahlreiche Ursachen: nicht vollständig schließende Ventile, schlecht montierte Verbindungen, Undichtigkeiten an Druckluftkupplungen oder auch interne Leckagen innerhalb der Druckluftverbraucher sind nur ein paar der Stellen, an denen Druckluft aus Ihrer Verdichterstation entweichen kann. Mit der Behebung solcher Leckagen kann Ihr Unternehmen nicht nur Geld sparen, sondern auch die Produktion effizienter gestalten.
Doch woran können Sie eine Leckage erkennen? Dafür gibt es einige Warnsignale, auf die Sie achten sollten.
… Sie diese hören können.
Größere Leckagen sind hörbar. Sie sollten sich alle paar Monate die Zeit nehmen, Ihre Verdichterstation zu überprüfen, um nach undichten Stellen zu suchen. Große Leckstellen sind zwar seltener als unhörbare Leckagen, dennoch addiert sich jedes Leck und die Menge an Druckluft und damit auch die Summe an Geld die verloren geht.
… Sie Druckluft auch dann verlieren, wenn Sie sie nicht verbrauchen.
Bemerken Sie, dass Sie selbst dann Druckluft verbrauchen, wenn Sie diese nicht einsetzen, haben Sie eine undichte Stelle in Ihrem Leitungssystem oder Ihren Verbrauchern. Jeglicher Luftverlust, der auftritt, während Ihre Druckluft nicht verwendet wird, bedeutet, dass Sie möglicherweise eine Leckage oder sogar viele kleine Lecks haben, die zu Ihrem Luftverlust beitragen.
… Sie ungewöhnliche Druckverluste feststellen.
Sie haben festgestellt, dass Ihre Kompressoren länger laufen und somit mehr Energie verbrauchen? Haben Sie bemerkt, dass Ihr System mehr Leistung erbringen muss, um denselben Luftstrom zu liefern, den es früher mühelos erbracht hat? Dies könnte bedeuten, dass eine Leckage im System vorliegt. Oftmals handelt es sich um mehrere kleineren Lecke, aber das summiert sich, sobald die gesamte Verdichterstation betrachtet wird.
… Ihr Rohrleitungssystem älter ist als 5 Jahre.
Bei Verdichterstationen, die mehr als fünf Jahre alt sind, sind bis zu 25 Prozent der Leitungen undicht. Wenn Ihre Rohrleitungen veraltet sind, sollten Sie eine Aufrüstung auf ein Neues, leicht zu installierendes Aluminiumsystem in Betracht ziehen.
In jedem Fall gilt der Grundsatz: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Achten Sie darauf, dass Ihre Verdichterstation von Anfang an die richtige Pflege und Instandhaltung erhält. Doch auch für ältere Anlagen ist es nie zu spät die notwendigen Maßnahmen zur Prävention möglicher Folgen zu ergreifen. Finden Sie hier die richtige Serviceleistung sowie alle Ersatzteile für Ihre Verdichterstation: |
Wussten Sie eigentlich..?
In manchen Fällen stellen Druckluftanwender*innen korrekt die Symptome von Leckagen fest, führen sie dann aber auf eine schlechte Kompressorleistung oder andere Ursachen zurück, obwohl der Grund nicht selten ein Leck ist. Wir raten daher zu einer regelmäßigen Überprüfung Ihrer Verdichterstation. Sollten Leckagen aufgrund der allgemein hohen Umgebungsgeräusche nicht hörbar sein, kann beispielsweise eine Lecksuche mit speziellen und hochsensiblen Ultraschallgeräten extrem hilfreich sein.
Wenn Sie Fragen haben zu Ihrer Verdichterstation haben oder sich nicht sicher sind, ob Sie ein Luftleck haben, wenden Sie sich bitte an einen unserer Druckluftexperten und vereinbaren Sie noch heute einen Termin für ein Druckluft-Audit.
Sie haben weitere Fragen? Dann kontaktieren Sie uns gerne.